Während seiner Expedition nach Südamerika trug Alexander von Humboldt unzählige wissenschaftliche Daten über die Gebirgszüge der nördlichen Anden zusammen. Als er im Jahr 1802 den damals als höchsten Berg der Welt geltenden Chimborazo im heutigen Ecuador bestieg, vermerkte er detailliert, welche Pflanzen auf welcher Höhe und unter welchen Bedingungen wuchsen.
Seit der Expedition Humboldts vor über 200 Jahren hat sich die Pflanzenwelt am Chimborazo dramatisch verändert: Die Vegetationsstufen haben sich inzwischen um rund 500 Meter bergauf verschoben. Die Eiskappe des Vulkans, die Humboldt bei 4.814 Metern erreichte, liegt mittlerweile bei 5.270 Meter. Diese bereits heute sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels auf „Humboldts Berg“ verdeutlichen eindringlich, welchen Bedrohungen die Ökosysteme vieler Bergregionen ausgesetzt sind.
Die öffentliche Festveranstaltung der Leopoldina anlässlich des 250. Geburtstags ihres Mitglieds Alexander von Humboldt widmet sich der Bedeutung von Humboldts Erkenntnissen für die heutige Forschung. Humboldts Verständnis der Natur folgend, in dem vom Kleinsten bis zum Größten alles miteinander verbunden ist, fragt sie, wie die Wissenschaft durch ihre Forschung zu Schutz und Erhalt des Natur- und Lebensraums Gebirge beitragen kann und wie eine nachhaltige Entwicklung der Bergwelt angesichts der Auswirkungen des Klimawandels gestaltet werden kann.
Programm
Dienstag, 12. Februar 2019
16:30 – 16:40 Uhr | Begrüßung
Prof. Dr. Jörg Hacker ML
Präsident der Leopoldina
16:40 – 17:15 Uhr | Vortrag
„Alles ist Wechselwirkung“ – Das Naturverständnis von Alexander von Humboldt und seine amerikanische Forschungsreise
Prof. Dr. Eberhard Knobloch ML
Professor Emeritus für Geschichte der exakten Wissenschaftenund der Technik an der Technischen UniversitätBerlin und Akademieprofessor Emeritus an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
17:15 – 19:00 Uhr | Podiumsgespräch
Moderation: Jens Schröder
Chefredakteur von National Geographic Deutschland
Input: Veränderungen der Vegetationszonen am Chimborazo 210 Jahre nach Humboldt
Dr. Naia Morueta-Holme
Assistenzprofessorin am Zentrum für Makroökologie, Evolution und Klima des Naturhistorischen Museums von Dänemark und der Universität Kopenhagen, Mitglied der Jungen Dänischen Akademie
Prof. Dr. Selene Báez
Professorin am Institut für Biologie der Nationalen Polytechnischen Hochschule von Ecuador in Quito
Prof. Dr. Nicole Bernex-Weiss
Akademische Direktorin am Zentrum für angewandte Geographie der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru in Lima, Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Peru
Prof. Dr. Eberhard Knobloch ML
Professor Emeritus für Geschichte der exakten Wissenschaften und der Technik an der Technischen Universität Berlin und Akademieprofessor Emeritus an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Gerald Haug ML
Direktor der Abteilung Klimageochemie am Max- Planck-Institut für Chemie in Mainz
Weitere Informationen und Anmeldung
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist kostenfrei. Um eine Anmeldung bis zum 12. Februar 2019 wird gebeten.
Christian Weidlich
Referent der Abteilung Internationale Beziehungen
Tel.: 0345 – 47 239 – 868
E-Mail: christian.weidlich@leopoldina.org