Raumwissen ist Macht – vor allem in einer zur Großmacht aufstrebenden Monarchie. Mit der Landesbeschreibung als neuzeitlichem Wissensformat wächst das Wissen um die – östliche – Peripherie des Habsburgerreiches im 18. und 19. Jahrhundert immens. Die Ergebnisse der umfangreichen Kartierung und Vermessung nutzen Administration, Militär und Wissenschaft. Die Verwaltung der Peripherie wird effektiver, was nicht zuletzt das Militär zu schätzen weiß. Geographie, Ethnologie und Militärwissenschaften machen große Fortschritte.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes geben einen Überblick über die Herausbildung des neuzeitlichen Raumwissens im Habsburgerreich. Sie zeigen, welche Vorstellungen, Denkweisen und Positionen dem zugrunde liegen, diskutieren damit verbundene theoretische, methodische und inhaltliche Fragen und verdeutlichen so die administrative, wissenschaftliche und diskursive Praxis der Herausbildung eines vollkommen neuen Wissenschaftsverständnisses