Die Gestalt der heutigen Landschaft wurde in hohem Maße durch menschliche Eingriffe seit dem 19. Jahrhundert geprägt. Veränderungen in der Landwirtschaft, die Industrialisierung sowie staatliche Raumordnungskonzepte beförderten den Wandel der Landnutzung. Die idealtypische Trennung zwischen »zerstörter« und »heiler« Natur führte schließlich auch dazu, dass bestimmte Landschaften, die noch nicht umfassend erschlossen waren, unter Schutz gestellt wurden. Migrationsbewegungen beförderten diesen Landschaftswandel. In Mittel- und Osteuropa überlagerten sich dabei Folgen von Auswanderung und Urbanisierung mit den tiefgreifenden Zäsuren der Zwangsmigrationen während des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar danach. Dadurch sowie durch die Strukturpolitik in den Ländern des Staatssozialismus nach 1945 veränderten sich viele Gebiete dieser Region grundlegend.Die Autoren der Publikation untersuchen beispielhaft, in welcher Weise es im östlichen Europa durch Migrationen zu Landschaftsveränderungen kam. Neben staatlichen Landschaftsplanungen im Kontext gesteuerter Migrationen geht es dabei auch um die Rolle der Migranten und ihren Umgang mit Landschaft. Beschlossen wird der Band durch drei Beiträge, in denen Interpretationen und Darstellungsformen von Landschaftswandel in Schulbüchern und auf Lehrpfaden analysiert werden.
— 2016, Publikationen —
Heidi Hein-Kircher, Martin Zückert (Hrsg.) (2016): Migration and Landscape Transformation. Changes in Central and Eastern Europe in the 19th and 20th Century. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen.
10. Mai 2019