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Politische Geographien der Neuen Rechten, von Nation und Nationalismus

Im Kontext von Pegida, Wahlerfolgen rechter Parteien, dem Bedeutungsgewinn neurechter Publikationen, der Diskussion um einen Rechtsruck in Deutschland und Europa, bis zu neonazistischer Militanz beschäftigt sich in den letzten Jahren auch die Geographie mit Fragen von Nation, Nationalismus und rechten Bewegungen. Die Verbindung von Volk, Nation und Raum ist seit jeher konstitutives Element der Rechten (und der klassischen Politischen Geographie), dient ihr als Argument für rassistische, völkisch-nationale und autoritäre Politiken und leitet häufig ihre sozialräumlichen Praktiken an. Seit einigen Jahren erreicht die Neue Rechte damit wieder verstärkt die öffentliche Aufmerksamkeit. Sie knüpft an bestehenden Traditionen an, macht rechte Argumentationen wieder deutlich sichtbarer, konstituiert sich aber unter den gesellschaftlichen Umständen auch im Kontrast zu den klassischen Formen rechter Bewegungen.

Im Herbst 2016 wurde im Rahmen eines Workshops in Hamburg die Frage gestellte, ob Neo-Nationalismus und neurechte Bewegungen in Deutschland „(k)ein Thema für die Politische Geographie“ seien. In diesem Kontext wurden kritische Perspektiven auf rechte Bewegungen, deren Denken und deren (räumliche) Praxis entworfen und vertieft, viele neue Projekte wurden vorgestellt und wurde deutlich, wie wichtig es ist, sich dem Thema aus geographischer Perspektive noch stärker zu widmen.

Wir möchten – eineinhalb Jahre später – die Gelegenheit nutzen, um diese Diskussionen weiterzuführen. Wir wollen ein Rahmen schaffen, um aktuelle Projekte vorzustellen und Erfahrungen auszutauschen, Leerstellen sichtbar zu machen und um kritische Forschung voranzutreiben. Intensiv wollen wir uns auch mit historischen Kontinuitäten und Brüchen in Denken und Praxis der (Neuen) Rechten beschäftigen, die auch vor einem europäischen Hintergrund zu diskutieren wären. Damit gehen theoretische und methodische Fragen einher, die eine politisch-geographische Forschung umreißen und eine kritische Perspektive auf rechte Bewegungen, Raum und Gesellschaft ermöglichen.

Gerne möchten wir diese Gelegenheit auch nutzen, das in Vorbereitung befindliche Netzwerk „Neo-Nationalismus und Neue Rechte“ weiter zu bringen und zu konkretisieren.

Vor diesem Hintergrund laden wir am 03. und 04. Mai 2018 zu einem Workshop an die Universität Erlangen ein.

Wir bitten mit diesem Call for Papers um Interessensbekundungen und erste Vorschläge für Inputs, Vorträge und Diskussionen bis zum 31. Dezember 2017 an:

Boris Michel (Erlangen), boris.michel@fau.de

Johann Braun (Erlangen), johann.braun@fau.de

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