Ferdinand von Hochstetter (1829 – 1884) gilt als einer der letzten Universalgelehrten. Neben seinen viel beachteten Forschungsreisen unternahm er in seinen letzten Lebensjahren zahlreiche Reisen in Mittel- und Nordeuropa, auf denen ihn seine Frau Georgiana, geb. Bengough (1842 – 1905) begleitete. Ihre privaten Reisetagebücher aus den Jahren 1876 bis 1882, sowie ihre Aufzeichnungen zu einer Reise nach Frankreich im Jahre 1889 und in diesem Zeitraum entstandene Photographien aus dem Familiennnachlaß sind Gegenstand dieser Edition. Neben dem weit gespannten akademischen Netzwerk Ferdinand von Hochstetters, das zahlreiche bedeutende Gelehrte und auch Künstler dieser Epoche (u. a. Rudolf Virchow, Friedrich August von Quenstedt, Felix von Luschan, Gabriel von Max) umfaßte, sind große Kongresse, Museen und Sehenswürdigkeiten ebenso Themen der Journale wie die weitverzweigte Familie und die europäische Bäder- und Reisekulturkultur. Da die Tagebücher primär nicht zur Publikation vorgesehen waren, stellen sie eine einzigartige Primärquelle zur Civitas Academica des späten Neunzehnten Jahrhunderts dar.
— 2021, Publikationen —
Christoph Schindler und Sascha Nolden (2021): Georgiana von Hochstetter: Reisetagebücher einer Wiener Gelehrtenfrau. Königshausen & Neumann: Würzburg.
31. Januar 2022