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CfP: Umbrüche und Aufbrüche: Theorien und Konzepte der Geographie im Wandel. Der Landschaftsbegriff in der Geographie: Vom Kern des Faches zum elementaren Gegenstand historisch orientierter Forschung, 25. September bis 30. September 2019, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Landschaft war seit jeher einer der zentralen Termini der Geographie. Doch während „Landschaft“ im Nachklang des Kieler Geographentages von 1969 zunehmend an Bedeutung verlor, spielt dieser Begriff noch immer eine zentrale Rolle für historische arbeitende Geograph*innen. Menschen, Gesellschaften und Kulturen haben aktiv ihre Umgebung gestaltet und sind von ihr geprägt worden. Wo, in welchem Ausmaß und mit welchem Grad an Kontingenz, das ist Gegenstand moderner historisch-geographischer und landschaftsarchäologischer Forschung. Die stetig steigende Datenmenge aus den unterschiedlichsten Epochen und Regionen der Erde eröffnet einen unvergleichlichen Einblick in die Dynamik all der Prozesse, die zur aktuellen (räumlichen) Konfiguration der Welt—zu ihren Landschaften—geführt haben. Durch die Rekonstruktion früherer gesellschaftlicher und sozial-ökologischer Dynamik leisten historisch arbeitende GeographInnen einen wichtigen und allzu oft übersehenen Beitrag zum Verständnis derzeit populärer Begriffe wie Resilienz, Vulnerabilität oder Adaption. Gerade in Hinblick auf aktuelle globale Herausforderungen und die Debatte um das „Anthropozän“ ist dies ein verschenktes Potential.

Die Fachsitzung hat das Ziel aktuelle historisch-geographische und landschaftsarchäologische Forschung zu präsentieren und in Hinblick auf gegenwärtige Probleme zu diskutieren. „Landschaft“ dient dabei als Kernbegriff der Debatte, denn die Wechselwirkungen zwischen Menschen, Gesellschaften und Kulturen mit und in ihrer Umgebung sind stets mehr als bloße „Sozial-Ökologie“ oder „Mensch-Umwelt Beziehungen“. Die geographische Wirklichkeit ist ein Palimpsest und moderne Landschaftsforschung das Werkzeug zur Erkenntnis unserer eigenen Dynamik.

Abstracts können vom 27. November 2018 bis 25. Januar 2019 auf der Website des DKG 2019 in Kiel (www.dkg2019.de) eingereicht werden. Fragen richten Sie gerne an Prof. Winfried Schenk (Universität Bonn, Geographisches Institut, Historische Geographie) per Email (schenk@giub.uni-bonn.de) und Dr. Daniel Knitter (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Lehrstuhl für Landschaftsökologie und Geoinformation) per Email (knitter@geographie.uni-kiel.de).