Der Arbeitskreis „Geschichte der Geographie“ wurde 1991 auf dem 48. Deutschen Geographentag in Basel als Nachfolgeorganisation der bis dahin unter Leitung von Manfred Büttner (Bochum) und Max Linke (Halle) getrennt agierenden geographiehistorischen Arbeitskreise der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik ins Leben gerufen. Der Arbeitskreis versteht sich als offen strukturiertes, fachübergreifendes Netzwerk der geographiegeschichtlichen Forschung in Deutschland, und zugleich als organisatorische Plattform für die Präsentation und Diskussion neuer Forschungsergebnisse. Vernetzungen und enge Kooperationen bestehen mit Fachkolleg*innen und anderen Arbeitskreisen im In- und Ausland, u.a. mit der Deutschen Gesellschaft für Geographie, der Kommission History of Geography der Internationalen Geographischen Union, der staatenübergreifenden D-A-CH-Arbeitsgruppe für Kartographiegeschichte, der Internationalen Kommission zur Geschichte der Geowissenschaften (INHIGEO) innerhalb der Internationalen Union der Geowissenschaften sowie der History of Earth Sciences Society.
Arbeitsschwerpunkte
Als grundsätzliche Arbeitsschwerpunkte wurden bei der Gründung des Arbeitskreises die Sammlung, Sicherstellung und Aufbereitung geographiehistorisch relevanten Archivmaterials sowie die Analyse der Fachentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert festgelegt. Aktuelle Themenfelder disziplingeschichtlicher Forschung sind:
- Personen-, Institutionen- und Ideengeschichte
- Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Verhältnis von Geographie und Politik
- soziotechnische Praktiken und Prozesse der geographischen Wissensproduktion
- die Geschichte geographischer Visualisierungen im Verhältnis von Text, Bild und Karte
- die Entwicklung von Mustern disziplinärer Selbstbeschreibung
- transnationale und transdisziplinäre Verflechtungen der Geographie
- globale Zirkulationen geographischen Wissens