Termine

Haunted Landscapes of German Eastern Europe, Edinburgh, 12.08.2020 – 14.08.2020

As Jaimey Fisher and Barbara Mennel note, the study of culture through space is particularly appropriate to German Studies “given the long-term centrality of space and spatial imaginary to German culture”. That imaginary is haunted by German nationalist and colonial thought, the unresolved presence of past violence, and ongoing debates around borders and belonging, central to all of which is Germany’s relationship with its eastern neighbours. “German Eastern Europe”, meaning both historically existent spaces – former German lands and settlements – and “Germany’s” Eastern Europe – the nature and function of that space in German-speaking cultural imaginaries – is the focus of this conference.
Recognising the complex nature of historical relationships between ethnic Germans minorities, non-German nation-states and other ethnic groups, we are interested in how these relations are inscribed into real and imagined spaces. (Ethnic) German constructions of the East, whether as neighbour, threat, terra incognita, potential colonial territory, or homeland, and Eastern European memories of German cultural presence are intrinsically linked both to socio-spatial realities and to dynamics of power, sovereignty and ethnicity that are thought through space, including the division of the post-war world during the Cold War.

It is impossible to consider the German relationship with Eastern Europe without centring the vast damage wrought by National Socialist ideology on the peoples and societies of the region. The mass murder of Eastern European Jews, and the deportation and mass murder of Western European Jews in occupied Eastern Europe are tragedies that reverberate violently into the present, the full effects of which remain immeasurable. A central theme of the conference will be engagements with the history of German genocide in Eastern Europe in contemporary historiography and cultural artefacts. Of particular interest are proposals concerning the impact of the recent archaeological and forensic turns in Holocaust research and how these are reflected in the field of cultural production.

Also crucial to the analysis of Germany’s relationship with Eastern Europe are interventions by authors and thinkers of Eastern European heritage who challenge and complicate hegemonic ideas of the east. The ‘Eastern European turn’ in German culture of the past thirty years (Haines) has offered fresh insight into multi-ethnic relations, the history of German colonisation, invasion and occupation, and the inscription of the Western European cultural imaginary onto post-communist space. We especially invite proposals that address the subversion of German conceptions of Eastern Europe, or the representation of canonical events of German history from an Eastern European perspective. German-language authors from Eastern Europe have been valued for their portrayals of the communist bloc, but what is their engagement with discourses that are considered particularly German, such as Vergangenheitsbewältigung, or with concepts of space in German culture?

Topics may include but are not limited to:

– The legacy of German settlement in contemporary Eastern Europe
– The role of Eastern Europe in German political thought
– Eastern Europe in the German historical imagination
– Spaces and landscapes of the Holocaust
– German literature of Eastern European communism
– Mitteleuropa and the East-West divide

We invite proposals for thematically coherent panels of 90 minutes (max 4 speakers) in the form of a single document comprising an overall concept (500 words), individual speaker abstracts (300 words) and brief biographical information. Innovative formats welcome.

We also invite proposals for individual presentations of 20 minutes in the form of an abstract (300 words) and brief biographical information.

Selection will be based on the quality of the proposal and relevance to the conference theme. Postgraduate students are encouraged to apply as both individuals and panel conveners.

Please submit your abstracts to jenny.watson@ed.ac.uk and to michel.mallet@umoncton.ca by March 16th.

CfP: Haunted Landscapes of German Eastern Europe (University of Edinburgh: 12.-14. August 2020)

Wie Jaimey Fisher und Barbara Mennel bereits feststellten, ist die Untersuchung der Kultur durch die Kategorie des Raumes für die Germanistik “given the long-term centrality of space and spatial imaginary to German culture” besonders geeignet. Diese Vorstellungswelt wird durch deutsches nationalistisches und koloniales Denken, die Gegenwärtigkeit vergangener Gewalt und die anhaltenden Debatten über Grenzen und Zugehörigkeit geprägt, die für das Verhältnis Deutschlands zu seinen östlichen Nachbarn von zentraler Bedeutung sind. „Deutsches Osteuropa“, das heißt sowohl historisch vorhandene Räume – ehemalige deutsch besetzte Länder und Siedlungen – als auch „Deutschlands“ Osteuropa – die Art und Funktion dieses Raumes im deutschsprachigen Imaginationsraum – sollen im Mittelpunkt dieser Konferenz stehen.
In Anerkennung der komplexen Natur der historischen Beziehungen zwischen deutschstämmigen Minderheiten, nichtdeutschen Nationalstaaten und anderen ethnischen Gruppen interessiert uns die Frage, wie diese Beziehungen in reale und imaginäre Räume eingeschrieben sind. Ethnisch-deutsche Konstruktionen des Ostens, sei es als Nachbar, Bedrohung, terra incognita, potentielles Kolonialgebiet oder Heimat, und osteuropäische Erinnerungen an die deutsche kulturelle Präsenz sind sowohl untrennbar mit sozialräumlichen Realitäten als auch mit raumbezogenen Macht-, Souveränitäts- und Ethnizitätsdynamiken, einschließlich der Teilung der Nachkriegswelt während des Kalten Krieges, verbunden.

Es ist unmöglich, das deutsche Verhältnis zu Osteuropa zu untersuchen, ohne die Zerstörung, die die nationalsozialistische Ideologie an den Völkern und Gesellschaften der Region angerichtet hat, in den Mittelpunkt zu stellen. Der Massenmord an den osteuropäischen Juden sowie die Deportation und massenweise Ermordung der westeuropäischen Juden im besetzten Osteuropa sind Tragödien, die gewaltsam in die Gegenwart eindringen und deren Auswirkungen in ihrer ganzen Tragweite unermesslich sind. Ein zentrales Thema der Konferenz soll daher die geschichtliche Auseinandersetzung mit dem deutschen Völkermord in Osteuropa in der zeitgenössischen Geschichtsschreibung und den kulturellen Artefakten sein. Besonders interessant wären daher Beiträge zu den Auswirkungen der jüngsten archäologischen und forensischen Entwicklungen in der Holocaust-Forschung und wie diese sich im Bereich der Kulturproduktion zeigen.

Entscheidend für die Analyse des Verhältnisses zwischen Deutschland und Osteuropa sind auch Interventionen von AutorenInnen und DenkerInnen osteuropäischer Abstammung, die hegemoniale Vorstellungen des Ostens herausfordern und differenzieren. Der „Eastern Turn“ in der deutschen Kultur der letzten dreißig Jahre (Haines) hat neue Einblicke in die multiethnischen Beziehungen, die Geschichte der deutschen Kolonisation, Invasion und Besatzung und die Einschreibung des westeuropäischen kulturellen Imaginären in den postkommunistischen Raum geboten. Wir laden insbesondere Beiträge ein, die sich mit der Subversion deutscher Osteuropa-Konzepte oder der Darstellung kanonischer Ereignisse der deutschen Geschichte aus osteuropäischer Perspektive befassen. Deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus Osteuropa sind für ihre Darstellungen des kommunistischen Blocks geschätzt, aber wie ist ihre Auseinandersetzung mit als besonders deutsch geltenden Diskursen wie Vergangenheitsbewältigung oder mit Raumkonzepten in der deutschen Kultur?

Themen können sein, sind aber nicht beschränkt auf:

– Das Erbe der deutschen Besiedlung im heutigen Osteuropa
– Die Rolle Osteuropas im deutschen politischen Denken
– Osteuropa in der deutschen Geschichtsvorstellung
– Räume und Landschaften des Holocausts
– Deutsche Literatur des osteuropäischen Kommunismus
– Mitteleuropa und die Ost-West-Spaltung

Wir bitten um Vorschläge für thematisch zusammenhängende Panels von 90 Minuten (max. 4 Sprecher) in Form eines einzigen Dokuments, das ein Gesamtkonzept (500 Wörter), individuelle Beitragsvorschläge (300 Wörter) und kurze biographische Informationen umfasst. Innovative Formate sind willkommen.

Wir laden auch zu Beiträgen für Einzelvorträge von 20 Minuten in Form eines Abstracts (300 Wörter) und kurzer biographischer Informationen ein.

Die Auswahl erfolgt auf der Grundlage der Qualität des Vorschlags und der Relevanz für das Konferenzthema. Postgraduierte werden ermutigt, sich sowohl als Einzelpersonen als auch als Koordinatoren von Podiumsdiskussionen zu bewerben.

Bitte senden Sie Ihre Abstracts bis zum 16. März an jenny.watson@ed.ac.uk und an michel.mallet@umoncton.ca.

Kontakt

michel.mallet@umoncton.ca
jenny.watson@ed.ac.uk